Genre – fish out of water

Katja Frechen

Wir befinden uns auf dem Hamburger Fischmarkt. Hier hat sich mitteljunges Volk bei frostigen 7°C in zünftige Lederhosen und Dirndl gekleidet, um das Oktoberfest zu feiern. Sie werden bestimmt Spaß haben, sobald sie sich in die blau-weiß geschmückte Halle vorgearbeitet haben.

Bayern an der Elbe

… sie werden ausgelassen feiern und trotzdem passt hier was nicht: Bayerische Bräuche in Hamburg. Das ist interessant.

Oder das: eine derbe junge Frau, die sich in feiner englischen Gesellschaft bewegen soll (My fair Lady).

Oder das: Ein Junge, der Ballett-Tänzer werden will (Billy Elliott).

Oder das noch: Der Chefkurator eines Museums, der versucht, Trickdiebe auszutricksen (The Square).

Wenn Menschen ihr gewohntes Umfeld verlassen und sich in eine Umgebung begeben, deren Spielregeln sie nicht kennen, sind Konflikte vorprogrammiert. Wie bei einem Fisch im Trockenen. Und weil Konflikte jeder Geschichte Dynamik verleihen, ist das Genre ‚fish out of water‘ so beliebt.

Gibt es in Ihrer Geschichte auch einen Fish out of water?